Die neue Schule hat viele Freunde

Josef Mühlbauer, der künftige Schulleiter in Waldmünchen und aus Bad Kötzting stammend, machte den rund 100 Eltern schmackhaft, was ihre Kinder
von der Realschule erwarten dürfen.

Rund 100 Gäste besuchen die erste Elterninformationüber die Realschule Waldmünchen. Jetzt wird sogar über eine dritte Schulklasse nachgedacht.

WALDMÜNCHEN. Vor der Tür der künftigen Realschule in Waldmünchen steht ein Kleinbus mit der Aufschrift „Lust auf Roding“. Er hat die Schülerband der Rodinger Realschule zum ersten Eltern-Info-Abend gebracht. Drinnenwird allerdings eher Lust auf Waldmünchen und seine neue Realschule gemacht. Soviel, dass am Schluss der Rodinger Realschulchef Alexander Peintinger sogar scherzt: „Etz haun mir schon die Lehrer ab, und die Schüler ham au scho gsagt: Da mecht i bleim!“ Die Rodinger Realschule wird nämlich die neue Waldmünchner Realschule aufbauen. Dazu wird der stellvertretende Rodinger Schulleiter Josef Mühlbauer der Gründungsrektor in Waldmünchen. Mit ihm werden mindestens zehn seiner Kollegen sich umden Aufbau von zwei oder gar drei fünften Klassen im ersten Schuljahr kümmern. Peintinger und Mühlbauer waren die Hauptakteure des ersten Infoabends für Eltern über die neue Realschule. Und der war „überwältigend“. So beurteilte Peintinger jedenfalls den Besucherandrang. Bei rund 100 Besuchern wurde nicht nur vonden Schulleitern, sondern auch von den Eltern, öffentlich darüber spekuliert, ob die neue Schule nicht nur mit zwei Klassen, wie anfangs gedacht, sondern sogar mit drei Klassen starten wird. Geplant ist außerdem, so Mühlbauer, im weiteren Verlauf der Versammlung, dass sich die Realschule ab der 7. Klasse in drei Zweige teilt mit der jeweiligen Betonung auf Mathematik und Naturwissenschaften, auf Wirtschaftswissenschaften und auf Französisch.

Mathes bleibt die Hausherrin
Hausherrin in der künftigen Realschule ist weiterhin Martina Mathes. Ihre Wirtschaftsschule im gleichen Gebäude wird noch zwei Jahre lang neue Schüler aufnehmen und dann
Jahr um Jahr einen Jahrgang verlieren. Die hinzukommenden Jahrgänge der neuen Realschule werden diese Lücke wieder schließen. Langfristig weiterbestehen könnte die Wirtschaftsschule in der zweijährigen Form; dann allerdings an einer der Beruflichen Schulen in Cham. In der Rolle der Hausherrin begrüßte Mathes auch die Gäste, darunter Bürgermeister Markus Ackermann, dem die Freude über die vielen interessierten Eltern und der damit im Raume stehende Erfolg der Neugründung durchaus anzumerken war.

Schlaue Waldmünchner Kinder
„Ich weiß, dass wir sehr, sehr viele Menschen glücklich machen“, sagte Peintinger. Als überzeugter Anhänger der Schulform, „freut es mich, dass eine weitere Realschule im Landkreis eröffnet ist“. Er sei selbst mit Waldmünchnern zur Schule gegangen und wisse, dass „die Waldmünchner schlaue Kinder haben“, schmeichelte er den Anwesenden. Erst seit wenigen Wochen wisse man an der Rodinger Schule, dass man sich um die Gründung der Realschule in Waldmünchen kümmern solle, sagte Mühlbauer den Eltern. Seitdem schmiede man Pläne. Der künftige Gründungs-Schulleiter sagte auf das große Interesse der Eltern an der neuen Schule anspielend: „Wir haben einen Plan A, einen Plan A1 und einen Plan B!“ Man habe den Schulstart mit zwei undmit drei Klassen durchgespielt. Mühlbauer versprach, dass die Tendenz eher zu kleineren Klassenstärken um 25 Schüler gehen werde und der Pflichtunterricht wenn irgend möglich am Vormittag stattfinde. Mühlbauer machte deutlich dass er im ersten Jahr die Schule leitenwerde, danach aber die Stelle ausgeschrieben werde. Ohne es explizitzu erklären, machte er in Nebenbemerkungenklar, dass er durchaus Interesse an der Fortsetzung der Schulleitunghabe.Mühlbauer versuchte die Eltern von der Realschule zu überzeugen. Die Schulart biete ähnliche Chancen einen Hochschulabschluss zu erreichenwie der Weg übers Gymnasium. Rund zwei Drittel der Realschüler gingennach dem Abschluss allerdings indie Berufsausbildung. Ein Drittel auf Hochschule und Universität. Typischsei hierbei ein Ingenieursabschluss.Auch Topmanager wie Joe Kaeser von Siemens hätten die Realschule absolviert.

Die Vorteile der kleinen Schule
Die Vorteile der Realschule in Waldmünchen gegenüber anderen Realschulen sieht Mühlbauer in der Größe. Hier sei der Schüler noch ein Individuum. Die Kooperation mit der Mittelschule sehe keine Zusammenarbeitin den Pflichtfächern vor, aber die Nutzung der Sportanlagen, die offene Ganztagsschule und Zusammenarbeit bei Wahlfächern seidenkbar. Mühlbauer lobte die hervorragende Ausstattung der Wirtschaftsschule mit vier ITRäumen. Die Wege zu den Sportstätten seien kurz und alle Gebäude seien erst kürzlich saniert worden.