„Mach dein Handy nicht zur Waffe!“
Dr. Thomas Strauß, seit 2024 Direktor des Amtsgerichts Cham, machte sich persönlich auf den Weg nach Waldmünchen, um Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen durch Beispiele aus seinem Alltag zu zeigen, wie schnell man mit dem Gesetz in Konflikt kommen kann.
Die Kampagne „Mach dein Handy nicht zur Waffe“ wurde 2021 von Staatsminister der Justiz Eisenreich und Staatsminister für Unterricht und Kultur Piazolo ins Leben gerufen und soll Kinder und Jugendliche durch Aufklärung vor Straftaten mit ihrem Smartphone gerade in sozialen Medien schützen. Diese Aufklärung übernahm Herr Dr. Strauß.
WhatsApp, Snapchat, Tiktok und Co. sind für die allermeisten Kinder und Jugendliche ein spaßiger Zeitvertreib und gleichzeitig Sozialisierungsmedium. Dort ist es ein Leichtes, digitale Inhalte an andere zu versenden. Immer öfter findet sich darunter pornographisches oder rechtsextremes Material, das achtlos in einer privaten Nachricht oder in Gruppenchats gepostet wird. Und das ist strafbar.
„Nur“ bei ca. 50 % der Anklagen über Besitz oder Verbreitung von Kinder- und Jugendpornographie sitzen Erwachsene auf der Strafbank. In der anderen Hälfte der Fälle sind es Kinder und Jugendliche selbst, die eine derartige Straftat begangen haben.
Und bei den vielen authentischen Fällen ging eines klar hervor: „Das war doch nur Spaß“ oder „sowas ist doch witzig“ hilft am Ende vor Gericht auf der Strafbank nicht und wirkt auch nicht strafmindernd.
Diese interessanten und lehrreichen Informationen vermittelte Dr. Strauß den aufmerksam zuhörenden Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen, um ein Bewusstsein für den richtigen Umgang mit sozialen Medien zu schaffen und zu vermeiden, dass auch sie zu leichtfertig mit Inhalten in diesen Medien umgehen. Dabei kamen auch immer wieder Fälle aus der gerichtlichen Praxis zur Sprache, um zu veranschaulichen, wie schnell man sich strafbar machen kann und wie man das hätte vermeiden können.