Feierliche Entlassfeier der Absolventen
Das Spiel ist abgepfiffen
Entlassfeier an der Realschule – Für 65 junge Menschen beginnt neuer Lebensabschnitt
65 Realschüler haben am Freitag ihre Abschlusszeugnisse erhalten. – Damit ist „das Spiel abgepfiffen“, brachte es Schülersprecher Elias Zinkl auf den Punkt. Bevor es nun in einer anderen „Liga“ weitergeht, wurde das „Finale“, die Mittlere Reife, groß gefeiert. Dazu hatten sich nicht nur die Eltern der Absolventen, sondern auch zahlreiche Ehrengäste eingefunden. Darunter auch zahlreiche Bürgermeister aus den Heimatkommunen der Schüler. Sie alle hieß Barbara Zwicknagl von der erweiterten Schulleitung willkommen. Von einem wichtigen Meilenstein sprach Konrektorin Julia Firsching. Sie verglich die Schulzeit mit einem Fußballspiel. Dieses habe mit der Vorrunde, der Grundschule, begonnen, bevor es in die Hauptrunde, die Realschule, ging. Sepp Herbergers Spruch „Das Runde muss ins Eckige“, klinge einfach, erfordere in der Umsetzung aber viel Einsatz und Strategie. Mit den Lehrern als Trainer hätten sie sich auf dem Spielfeld bewiesen und nun das Ziel, den Pokal, erreicht. Dabei habe es auch schwierige Phasen gegeben. „Doch diese Herausforderungen haben euch stark gemacht“, sagte Firsching. Der Sieg sei aber nicht das Ende, sondern ein Neuanfang, denn das Lernen gehe weiter. In der Realschule seien sei darauf gut vorbereitet worden; dieses Fundament gelte es zu nutzen, um sich neue Ziele zu setzen: „Jedes Spiel ist eine neue Chance“. Auch bei Misserfolgen dürfe man nicht aufgeben. Die Absolventen hätten alle Möglichkeiten, ihre Träume zu verwirklichen: „Wir sind stolz auf euch und gespannt, wie eure nächsten Spiele laufen“.
Beste Ausgangssituation
Dass sie bisher alles richtig gemacht hätten, bescheinigte stellvertretender Landrat Markus Müller den 65 Zehntklässlern. Sie hätten Fleiß und Durchhaltevermögen bewiesen und könnten nun den Lohn einfahren. Die Mittlere Reife sei ein solides Fundament. Mit dreimal so viel Ausbildungsstellen wie Bewerbern sei die Ausgangssituation für diesen dritten Abschlussjahrgang der Realschule Waldmünchen gut. Die Umwandlung der Wirtschaftsschule in eine Realschule sei absolut richtig gewesen, meinte Müller mit Blick auf die Schülerzahlen. Dieses seien deutlich höher als prognostiziert. Dem Landkreis sei Bildung wichtig; als Sachaufwandsträger würde er viel in die Schulen investieren. Diese seien digital bestens ausgestattet. „Aber das Leben findet analog statt“, sagte Müller und dankte den Lehrern, die sich der jungen Menschen annehmen und ihre Talente fördern. „Wähle einen Beruf, den du liebst und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten“, mit diesem Zitat von Konfuzius wünschte Müller den Absolventen, dass sie die richtige Entscheidung treffen. „Ein Glücksfall für Waldmünchen und die komplette Region“, so bezeichnete Bürgermeister Markus Ackermann die Realschule. Sie sei eine sinnvolle Stärkung der Bildungslandschaft und auch ein Segen für die Wirtschaft. Vor neun Jahren habe der Kreistag die Weichen dafür richtig gestellt. Für den Landkreis und die Stadt habe Bildung einen hohen Stellenwert, denn sie sei der Schlüssel zum Erfolg. Dabei seien Landkreis, Kommunen, Schule und Eltern als Team gefordert. An der Realschule seien die Absolventen mit Kompetenzen und Fähigkeiten ausgestattet worden. Nun sollten sie ihre Chancen nutzen und ihr Leben in die Hand nehmen. „Ihr seid unsere Hoffnungsträger“, sagte Ackermann und appellierte an die Jugendlichen, neben dem Beruf auch in der Gesellschaft, in Vereinen und Organisationen Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft zu gestalten, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren. „Leute, die helfen, werden respektiert und sind Vorbilder für alle“. Auch Elternbeiratsvorsitzende Maria Mauerer bezeichnete die Realschule als Aushängeschild für die Stadt. Die Umwandlung der Wirtschaftsschule sei die richtige Entscheidung gewesen, was sich an dem großen Einzugsgebiet zeige: Die Schüler kommen nicht nur aus dem Landkreis Cham, sondern auch aus dem Kreis Schwandorf.
Großer Gegner Corona
Schülersprecher Elias Zinkl ließ das Spiel, die sechsjährige Realschulzeit, noch einmal Revue passieren. Zunächst sei es einfach gewesen, doch mit Corona habe man einen großen Gegner bekommen. Wochenlang habe man alleine trainieren müssen: „Für uns als Team war das schwer“. Aber mit dem Trainerteam, Lehrer und Eltern, sei es trotz mancher Fehlpässe gelungen, das Ziel zu erreichen. Für dieses habe man heuer härter trainiert als jemals zuvor – auf dem Trainingsgelände, einer „supercoolen Schule“, aber auch zuhause. „Wir haben alle vier Spiele gut überstanden“, meinte Zinkl mit Blick auf die Prüfungen. Abschließend bedankte er sich bei Eltern, Freunden und Lehrern für die Unterstützung. Vor der Überreichung der Zeugnisse richteten die Klassensprecher Luisa Wagner, Lena Steininger (10 a), Samira Braun, Dennis Spießl (10 b) sowie Franziska Zwicknagl und Luna Görlich (10 c) Dankesworte an die Prüfungslehrer und überreichten ihnen kleine Erinnerungsgeschenke.
Zehn Absolventen haben eine Eins vor dem Komma und wurden dafür besonders geehrt. Zudem bekam jeder von ihnen noch einen Gutschein vom Elternbeirat: Melanie Bauer (1,33), Samuel Baier (1,45), Franziska Zwicknagl (1,45), Elias Zinkl (1,55), Raphael Heimerl (1,64), Clara Reiß (1,64), Franziska Zilk (1,67), Emily Knaub (1,83), Luna Görlich (1,91), Timo Maier (1,91). Für ihre langjährige Tätigkeit und ihr Engagement in der Schulband erhielt Franziska Zwicknagl eine Auszeichnung. Elias Zinkl wurde für seinen Einsatz als Schülersprecher geehrt.
Die Schulband sorgte bei der Entlassfeier für den passenden musikalischen Rahmen.
Text (leicht abgeändert) und Fotos aus Chamer Zeitung.